Degus
Zur Zeit beherbergen wir:
- 2x weiblich, Pärchen
- 2x männlich, Pärchen
- 2x männlich, Pärchen
- 3x männlich, Pärchen
Tipps zur Deguhaltung:
Herkunft:
Degus stammen ursprünglich aus Chile, also aus Südamerika. Die
kleinen Nager sind noch nicht seit langer Zeit als
Heimtiere bekannt. Sie sind mit den südamerikanischen
Meerschweinchen und Chinchillas verwandt.
Ernährung:
Der Verdauungsapparat von den Degus ist auf die eher karge
Kost ausgelegt. Sie fressen in erster Linie Blüten, Gräser, Kräuter
und deren Sämereien. Bei handelsüblichen Futtermischungen sollte darauf geachtet werden, dass sie keinen Zucker enthalten. Zuckerarmes Gemüse kann in kleinen Mengen zugefüttert werden.
Außerdem sollte immer Heu bereit stehen, es ist das Hauptnahrungsmittel.Heimtierhaltung:
Degus sind putzig, friedlich, sozial, unterhaltsam, von geringer
Körpergröße und dazu noch tagaktiv. Eigentlich doch das ideale
Heimtier schlechthin - sollte man meinen. Ist auch so, wenn man
einiges berücksichtigt und über anderes hinwegsieht. Als
allererstes muss man wissen, dass das schlimmste für einen
Degu ist, alleine zu leben. Degus brauchen unbedingt Gesellschaft
und sollten bestenfalls in Gruppen gehalten werden; natürlich nur
in gleichgeschlechtlichen Gruppen (bzw. in gemischt
geschlechtlichen Gruppen müssten die männlichen Tiere kastriert
sein), denn zu viele Degus sind gar nicht mehr lustig... Als zweites
brauchen die Tiere einen unbedingt ausbruchsicheren
Lebensraum, welcher groß genug ist, damit die Tiere darin herum
rennen und klettern können; außerdem muss dieser Platz bieten
für Versteckmöglichkeiten und "Luxuseinrichtungen" wie Wurzeln,
Steine, frische Äste und Zweige, eine Sandbadewanne und
natürlich eine Futternapf. Am besten geeignet sind große, robuste
Draht-Gitter-Volieren ohne Plastikteile (die hätten die Tiere
nämlich umgehend zu Spänen verarbeitet und hüpften Ihnen dann
im ganzen Haus herum!), in die man mit Holzbrettern
verschiedene Ebenen einbaut. Eine andere Lösung ist ein großes
Terrarium, welches auch in der Höhe genug Platz bieten muss;
das Terrarium sollte natürlich ebenfalls keine zernagbaren Teile
(z.B. keine Holzwände) aufweisen, muss eine Abdeckung haben
und gut belüftet sein. Bei beiden Lösungen gilt natürlich "je größer,
desto besser", denn schließlich sollen die Tiere jahrelang darin
leben. Als Minimum an Lebensraum sollte für eine Kleingruppe
Degus ein Raum von einem Kubikmeter zur Verfügung stehen.
Falls Sie nicht viel Wert auf die Unversehrtheit Ihrer Wohnung und
deren Einrichtung legen, können Sie Ihren Tieren natürlich
Freilauf gewähren. Doch schimpfen Sie hinterher nicht, wenn die
ganze Bande hinter dem Einbauschrank im Wohnzimmer hockt
und sich mit nichts bewegen lässt, dort wieder hervor zu kommen.
Wenn dann noch am nächsten Tag Ihre schöne neue hölzerne
Haustüre ein frisch gefrästes Loch hat und sie Ihre Degus
beobachten können, wie sie in Windeseile pfeifend in Ihrem
Steingarten verschwinden - dann haben sie etwas falsch gemacht.
Krankheiten:
Degus sind empfindlich gegenüber Feuchtigkeit und Zugluft (kann
schnell zu Lungenentzündung führen); bei richtiger und nicht zu
gehaltvoller Fütterung treten Verdauungsstörungen selten auf.
Große Vorsicht ist in Punkto "Unfälle" geboten. Da Degus die
"besten Nager unter den Nagern" sind, knabbern sie einfach alles
an, was natürlich bei z.B. Plastikgegenständen lebensgefährlich
sein kann, wenn Teile verschluckt werden. Ganz häufig ist der
Schwanz der Degus in Gefahr: die Schwanzhaut reißt leicht (nie
einen Degu am Schwanz festhalten oder ziehen!), und dies
bedeutet in der Regel, dass die Tiere sich denselben infolge
dessen abreißen. Für ihre Fellpflege brauchen Degus ein täglichen
Sandbad mit Chinchilla-Badesand. Als Badewanne eigenen sich
robuste Keramik- oder Tonschalen.
Besonderheiten:
Degus sind keine Schmuse- und Kuscheltiere. Sie werden zwar
sehr zutraulich und "furchtlos" und kommen gelegentlich auch
einmal auf die Hand, aber mehr nicht. Für Kinder, die ihr Tier mit
sich herumschleppen möchten, sind sie nicht geeignet. Degus
sind eher geeignet für Menschen, die Spaß haben, die Tiere zu
beobachten und sich an ihrer Pfiffigkeit zu erfreuen. Degus
verständigen sich übrigens ähnlich wie Meerschweinchen mit
Pfeiflauten; meist dienen diese dazu, die Sippe zu warnen, weil
irgendwo Gefahr droht. Alles in allem sind Degus sehr
sympathische, aber auch sehr anstrengende Hausgenossen.