140 Jahre Tierschutz in Würzburg - Über 60 Jahre Tierheim in Würzburg

Tradition bzw. traditionelles mit Würzburg in Verbindung zu bringen ist nicht schwer. Immerhin ist die Stadt bekannt für ihre Bauwerke, die teils mittelalterlichen Ursprungs sind, teils die Barock- oder Rokokozeit widerspiegeln. Daß diese Stadt in Unterfranken aber einen Tierschutzverein besitzt, dessen Gründung im Jahr 1878 erfolgte, überrascht schon ein bißchen. Tatsache ist, daß der Verein damals von einigen “hochwohllöblichen Herren“ gegründet wurde. Die Aufgabenstellung galt seinerzeit den Reit- und Zugtieren, sowie dem Schlachtvieh.
Ein Blick zurück in die Entwicklung von Wirtschaft und Gesellschaft ruft einem ziemlich drastisch ins Gedächtnis zurück, wie sich das Leben inzwischen verändert hat. Gleiches gilt auch für die Aufgaben, die sich dem Würzburger Tierschutzverein stellen. Heute hat das Tierheim allererste Priorität. Ende der fünfziger-, Anfang der sechziger Jahre konnte man von der Stadt ein Grundstück übernehmen, das relativ ruhig liegt und von dem man wußte, daß nicht bald in der Nachbarschaft eine Siedlung entstehen würde.

Das Mitarbeiter-Team setzt sich aus einem Tierheimleiter, einigen Tierpflegern, Azubis und Hilfskräften zusammen. Es ist gelungen einen regelrechten Schichtbetrieb zu organisieren, der es unter anderem erlaubt, das Tierheim 24 Stunden am Tag besetzt zu halten. Für dringende Fälle steht ein Fahrzeug zur Verfügung.

Wenn man all das liest, kommt die Frage auf, wer das wohl alles bezahlt. Ein durchaus berechtigtes mentales Fragezeichen. Nachdem ja die Spatzen schon von den Dächern pfeifen, wie es um die finanzielle Lage der Kommunen bestellt ist, macht man sich schon seine Gedanken. Würzburg macht da keine Ausnahme.

 

 

 

 

 

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Aus ehemals bescheidenen Anfängen ist inzwischen ein richtig großes Tierheim geworden und in Insiderkreisen fällt des öfteren der Begriff „Vorzeigebetrieb“. Alle Quartiere für die Schützlinge sind nach neuesten Hygieneerfordernissen gebaut, für Katzen gibt es einen wunderbaren Außenbereich, in dem sie sich nach Herzenslust bewegen können. Hunde haben diese Gelegenheit ebenfalls in großzügigen Freigehegen. Die Kleintiereinrichtungen werden dieser Spezies ebenfalls gerecht.

Aber da in Tierheimen nicht rund um die Uhr Friede, Freude, Eierkuchen herrscht, gibt es leider auch die üblichen Probleme, die der kundigen Hand des Tierarztes bedürfen. Zu diesem Zweck beschäftigt man in Würzburg einen Tierarzt. Selbstverständlich kann er über einen eigenen Behandlungsraum mit entsprechenden Gerätschaften verfügen, die viele Behandlungsmöglichkeiten erlauben. Für Notfälle stehen aber immer auch externe Tierkliniken zur Verfügung.
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Gerne zitiert die Ehrenvorsitzende Frau Elisabeth Haasmann, aus dem Protokoll des Kassiers aus den Gründerjahren: 

 

 

 

 

 

 

 

 

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 "Reich an Liebe, die wir gespendet und empfangen haben, aber arm an Gütern dieser Welt, schließen wir auch dieses Jahr unser Rechenbuch ab.

Unsere Anlage im Elferweg

Das Tierheim wurde Ende der 50er Jahre erbaut und zwischenzeitlich gründlich renoviert und erweitert. Momentan verfügen wir über 3 Hundhäuser, ein 2stöckiges Katzenhaus, ein Kleintierhaus, eine Quarantäne- und eine Krankenstation. Ein Pavillon für Kleintiere, eine Vogelvoliere und ein Becken für Wasservögel ergänzen die Anlage. Daneben können wir noch auf 10 große Freigehege zurückgreifen, die als Ausläufe genutzt werden.